Diego und ich traten zum ersten mal in den Wettkampf und massen uns in der Sparte Begleithund 1 (Mehrkampf) mit 3 weiteren Teams. 

Meine Güte war ich aufgeregt. Nach dem „frei Ablegen“, startete ich mit der Startnummer 1 und wir zeigten die Unterordnung. Während der Arbeit konnte ich alles um mich herum ausblenden und war nur mit Diego alleine auf dem Platz. Nach getaner Arbeit standen wir vor dem Richter. Ich war eigentlich ganz zufrieden. Da kam es faustdick. Meine Wenigkeit wurde sehr stark bemängelt. Ich gab Doppelkommandos, lobte Diego während der Arbeit sowie war meine Körperhilfe extrem, wie der Richter sagte. Ich konnte das gar nicht so richtig glauben und war sehr geknickt. Mit der Bewertungsnote „befriedigend“ und 76 von 100 Punkten belegten wir das Schlusslicht.

Dies baute mich natürlich nicht gerade auf. Im Gegenteil, meine Nervosität war noch grösser. Bevor wir in die Führigkeit starteten, wärmte ich Diego etwas abseits vom Geschehen auf. Andi, mein Coach, stand mir zur Seite. Er beruhigte mich und gab mir ganz klare und wertvolle Hinweise. Er baute mich enorm auf. Als Andi uns verlassen musste, stand ich wieder mit Diego alleine da. Der Richter wartete schon auf uns. Bevor ich wieder in die „Arena“ eintrat, sagte ich Diego. Jetzt zeigen wir allen, was wir drauf haben. Ich vertraue dir und du mir!

Wir gaben wieder unser Bestes und ich achtete sehr darauf, dass ich auf Doppelkommandos verzichtete und die Körperhilfe ganz weg liess. Nach getaner Arbeit hatte ich eigentlich wieder ein gutes Gefühl ... Aber ich war unsicher, denn eben dieses gute Gefühl hatte mich ja bereits schon mal getrügt.  

Nun standen wir wieder vor dem Richter. Das erste was er sagte: Conny mit Hombre-Diego sei ein sehr sportliches Team und der Hund sei sehr gut in der Hand der Hundeführerin. Er machte weitere Ausführungen, was wir noch verbessern sollten und erzählte und erzählte. Ich dachte schon wieder ... Na ja ... Als er mit seinen Ausführungen fertig war, gab er uns die Bewertungsnote „vorzüglich“ mit 96 von 100 Punkten. Juhuiiii, ich war hin und weg und so stolz auf meinen Diego und natürlich auch auf mich.

Als wir beim gemütlichen Essen zusammensassen, fragte Andi den Richter, wenn Conny in der ersten Disziplin nicht so viel vergeigt hätte, hätte sie bestimmt einige Punkte mehr erreicht? ... Der Richter bejahte dies und meinte, mindestens 10 Punkte wären da noch drin gewesen. Das tat gut. Also musste ich die erste Schlappe ganz auf meine Kappe nehmen und Diego konnte seine Sache einwandfrei.

So reichte es halt „nur“ für Rang 2. Wir hatten uns vom letzten Rang auf den 2. vorgekämpft und zwei Teams überholt. Ich bin mega stolz auf meine „Wolle“. Wir sind auf dem richtigen Weg ... Jetzt habe ich es endlich geschafft, meine Riesenangst zu überwinden, was mir für künftige und in diesem Jahr noch geplante Prüfungen Sicherheit gibt.

Müde aber zufrieden waren wir zu Hause angekommen. Wie versprochen gab es für Diego und natürlich auch für Nero das verdiente rohe Stück Rindfleisch, welches sie schneller gefressen hatten, als wir gucken konnten.

Ich werte diesen Mehrkampf als einen tollen Start in unsere Mensch-Hund-Sportteam-Karriere. Ihr werdet noch viel von mir und meinem Spanischen „Wildfang“ hören ...