BH1 Prüfung Hundesport Uster und Umgebung vom 20. Oktober 2013
Bericht von Eva Wagner mit Wolfsspitz Hummel vom St. Töniserland

Ein verrückter Tag

Schon zwei Tage vor der Prüfung nahm ich Schmerzmittel, um einigermassen normal gehen zu können. Halb so schlimm, Hauptsache Hummel ist in Form. Doch, als ich in der Frühe des Sonntags das Futter herrichtete, wollte Hummel lieber Gras fressen und die Ohren waren mehr oder weniger seitlich vom Kopf abstehend, statt erwartungsvoll aufgerichtet. Sie frass dann doch, also konnte ich hoffen. Ihre Allergie - wer weiss auf was - bewirkte seit August verstärkt eine ständige Rötung von Brust und Bauch mit Juckreiz. Trotzdem ist sie beim Hundesport meist sehr leistungsbereit. Ausgerechnet heute geht es ihr nicht gut.

Also zurück zur Prüfung. Neun BH1-Hündeler nahmen teil. Hummel und ich hatten Startnummer 1. Nach der Ansprache von Prüfungsleiter René Korreng war es inzwischen 7:40 Uhr geworden. Die BH1-er fahren um 7:55 Uhr ins Fährtengelände, verkündete er. Also nichts wie raus und mit Hummel noch ein paar Schritte gehen. Um 7:50 Uhr war ich wieder auf dem Platz. Oh je, alle waren schon früher weggefahren und hatten nicht bemerkt, dass wir fehlten. Die Präsidentin des Hundesports Uster, Susanne Kern, fuhr mir voraus ins Gelände irgendwo bei Mönchaltorf. Die Zeit reichte gerade noch, dass ich die Fährte als Erste legen konnte. Das Gras war ca. 25 cm hoch. So wurde erlaubt, das Gras beim Legen des Gegenstandes etwas niederzutrampeln. Hummel lief die Fährte zügig und leider wie gewohnt, verwies sie den Gegenstand quer zur Fährte sitzend, was 5 Punkte Abzug brachte. Insgesamt gab's 92 Punkte. Ich war mehr als zufrieden.

Zurück zum Auto. Ich verstaute Hummel und wollte das Auto wenden, damit ihr Platz hinten nicht besonnt wurde. Wo war bloss der Autoschlüssel? Ich fand ihn nicht mehr, durchsuchte viermal sämtliche Taschen, das Auto und die Hundedecke. Nirgends kam er zum Vorschein. Da kamen vier Leute, die halfen alles ausräumen und durchsuchten ebenfalls das ganze Auto. Der Schlüssel blieb verschollen. Ob ich ihn eventuell beim Fährten verloren hatte? Prüfungshelfer Carlo beruhigte: "Sobald wir die fährtenden Teams nicht mehr stören, suchen wir das Gelände ab, den Schlüssel finden wir sicher wieder". Menschen, Hunde, sogar Richter Köbi Ammann suchten, Hunde revierten, spurten, leider alles ohne Erfolg. So telefonierte ich meiner Tochter nach Sternenberg. Zum Glück war mein Schwiegersohn zu Hause und versprach, den Ersatzschlüssel zu holen und möglichst rasch zu bringen.

Netterweise anerbot sich Sabrina Hegglin vom Hundesport Uster, mich in ihrem Auto auf den Platz mitzunehmen, damit wir die Prüfung fortsetzen könnten. Also Apporteli und Hund ins andere Auto zügeln. Der Ersatzschlüssel war schon bald da und Sabrina fuhr uns zum verlassenen Auto zurück. Hummel war noch nie in einer Käfigbox und total verstört, als ich sie wieder erlösen konnte. Kaum in Uster zurück, hiess es unverzüglich antraben zum Freiablegen. Hummel stand noch total unter Stress. Leider blieb mir keine Zeit, sie zu beruhigen. Mit Startnummer 1 mussten wir anschliessend sofort die Unterordnung absolvieren. Durch die Aufregung von Hummel war auch ihr Juckreiz entsprechend heftig. Sie apportierte nach zweimaliger Aufforderung nur sehr lustlos und liess das Holz sogar fallen. Ade AKZ – als Köbi Ammann dann insgesamt doch noch 77 Punkte gab, war ich sehr erleichtert.

Da ich den niederen Sprung verlangte, kamen wir am Schluss und hatten so eine etwas längere Pause, und ich konnte Hummel etwas aufbauen. So erreichte sie in der Führigkeit noch 90 Punkte. Total 259 Punkte, G, AKZ ja. Hier noch die Rangliste.

Ich brachte Hummel zurück ins Auto und verstaute die nicht mehr benötigten Utensilien. Ein kleiner Spiellappen, den ich im Prevent a bite gebraucht hatte, klemmte zwischen der hinteren Sitzlehne. Als ich ihn entfernte, was glitzerte da? Juhuu, der verlorene Schlüssel. Nun war der Tag vollends gerettet. Ich ass beruhigt zu Mittag und verfolgte anschliessend die anderen Disziplinen. Es wurde gegen 17 Uhr für die Rangverkündigung. Ich wähnte mich im Mittelfeld. Zu meiner grossen Überraschung reichte dieses mittelmässige Ergebnis zum 1. Rang. Als Einheitspreis gab es einen feinen Sternenberger Mutschlikäse und als Erstplatzierte erhielt ich das Standgeld zurück.